Angesichts des Fachkräftemangels wird derzeit verstärkt darüber diskutiert, ob mehr Anreize für eine Erhöhung der Arbeitszeit in Deutschland notwendig sind. Eine neue Studie des DIW hat vor diesem Hintergrund die Arbeitszeitentwicklung und -verteilung in Deutschland seit der Wiedervereinigung untersucht. Demnach ist zwar das Gesamtarbeitsvolumen in den letzten Jahren auf einen Höchststand gestiegen, insgesamt geht die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Beschäftigten jedoch zurück. Grund für diese Entwicklung ist vor allem die gestiegene Erwerbstätigkeit von Frauen, die aus Vereinbarkeitsgründen oft nur in Teilzeit arbeiten.
Die Daten zeigen, dass trotz gestiegener Erwerbstätigkeit von Frauen die Aufgabenverteilung in der Familie größtenteils traditionellen Mustern folgt. Mütter verbringen deutlich mehr Zeit mit Kinderbetreuung und Haushalt.
Auch Väter verbringen heute mehr Zeit mit Haushalt und Kinderbetreuung, allerdings nicht im gleichen Umfang wie Frauen. Aufgrund dieser Rollenverteilung arbeiten besonders viele Mütter in Teilzeit oder in Minijobs, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Dabei entspricht die geringere Arbeitszeit nicht immer den persönlichen Wünschen: 18 Prozent der Mütter ist von Unterbeschäftigung betroffen. Sie arbeiten also weniger, als sie es sich wünschen.
In Anbetracht des Fachkräftemangels liegt hier noch Potenzial. Helfen können dabei unter anderem flexible Arbeitsregelungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern.
Die Studie des DIW finden Sie hier.
Quelle: Erfolgsfaktor Familie